Die digitale Infrastruktur in der Bundesrepublik Deutschland

Wenn man den Bereich der Breitbandversorgung anschaut liegt Deutschland innerhalb Europas weit abgeschlagen hinter dem Klassenprimus Estland. Im Augenblick liegt die durchschnittliche Geschwindigkeit in Estland bei 84 Mbit.
In Deutschland wird derzeit das Ziel angepeilt bis 2018 den flächendeckenden Ausbau mit 50 Mbit vollzogen zu haben. Diese 50 Mbit müssen hierzulande dann aber nicht einmal synchron sein, d.h. der Up- bzw. Download von Daten ins/aus dem Netz kann zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten erfolgen. Von Lichtleiter ist nicht einmal die Rede.
Mit einer 50 Mbit-Leitung lässt sich eine durchschnittliche Schule nicht effektiv versorgen. Das Ziel einer Gigabit-Gesellschaft (1000 Mbit) ist für das Jahr 2025 terminiert.

Das bedeutet weitere 7 Jahre Probleme mit Überlastungen des Schulnetzes. Die gesamte Digitalisierung schulischer Dokumente ist ebenso wie die der öffentlichen Verwaltung überhaupt nicht oder nur in Teilen erfolgt. Die Ausstattung mit modernen Geräten und Netzinfrastruktur wurde versäumt und viele Schulen leiden unter uneinheitlicher uneffektiver Informations-, Kommunikations- bzw. Präsentationstechnologie. Die Geräte sind wenig gewartet oder nicht funktionsfähig und wenn sie noch funktionieren, dann ist deren Verwendung ja wohl kaum zukunftsweisend für unsere nachfolgenden Generationen.

Um die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben, bedarf es einer technologisch fortschrittlichen Infrastruktur.
An erster Stelle sei hier der dringend erforderliche Breitbandzugang für die Schulen zu nennen.
Die Wirtschaft fordert massiv eine konkurrenzfähige Netzinfrastruktur, die Deutschland unter die führenden Nationen beim Breitbandausbau katapultiert. Dieser Ansatz ist zukunftsweisend und sollte erst recht für die Bildung gelten.
Die heutigen Schüler sind die Zukunft der deutschen Wirtschaft, dem Grundpfeiler unserer Gesellschaft mit ihrem hohen Maß an sozialer Sicherheit und Wohlstand. Um dies aufrecht zu erhalten muss diese Forderung seitens der Politik dringend und vollständig umgesetzt werden.

Bisher wurde dies jedoch bei den Breitbandausbau-Konzepten zu wenig berücksichtigt. Sehr selten sind Schulen in Gewerbegebieten angesiedelt. Gewerbegebiete werden aber beim Breitbandausbau zukünftig bevorzugt mit Lichtwellenleiter-Technologie ausgestattet. Die Folge: Viele Schulen werden auch weiterhin nur maximal mit der technologisch veralteten Kupfer-Vectoring-Technik ausgestattet bleiben. Das hat zur Folge, dass viele Schulen mit Kupfer-Breitbandanbindung nur mit 50 Mbit im Download, was für eine komplette Schule ja definitiv viel zu wenig ist, und sage und schreibe nur 10 Mbit im Upload ausgestattet sein werden. Dieser typische Internetanschluss reicht für eine vierköpfige Familie inklusive moderner Fernsehformate wie IP-TV (Entertain, Netflix) aber eben nicht für einen schulischen Campus mit hunderten von Schülern, die sich in das Netz der Schule einbuchen sollen. Hier muss jetzt gezielt nachgebessert werden und, sofern die Planungen das noch zulassen, jede Schule wie Gewerbegebiete an Lichtwellenleiter angeschlossen werden. Wo bereits weit fortgeschrittene Planungen dies nicht mehr zulassen, müssen die Netzbetreiber verpflichtet werden, den Schulen Kupfer-Ports zu schalten die 100/30 Mbit zur Verfügung stellen. Der Zeitraum von 7 Jahren bis zur Gigabit-Gesellschaft ist zu weit entfernt. Das heißt es sollte ein Zwischenziel definiert werden welches einen Ausbau auf 300-500 Mbit vorsieht. Alle Schulen denen es zu Beginn nicht möglich ist auf Lichtwellenleiter zurückzugreifen müssen nach und nach bis 2025 auf Lichtwellenleiter umgestellt werden.